Sonntag, 23. Oktober 2016

Anstieg der Syphilis-Fälle in Deutschland



Verschiedene Medien, darunter Spiegel Online und die ÄrzteZeitung, berichten aktuell über die steigende Anzahl von Fällen von Syphilisinfektionen in Deutschland. So registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2015 insgesamt 6.834 Fälle von Syphilis. Mit 19 % mehr als im Vorjahr (5 722 Fälle) ist ein neuer Höchststand erreicht. Nachdem es gelungen war, zwischen dem Ende der 70er-Jahre und Mitte der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts die Neuinfektionen von Syphilis deutlich zu reduzieren und die Krankheit somit weitgehend zurückzudrängen, ist insbesondere in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg neuer Fälle zu verzeichnen. Damit scheint eine von vielen Menschen beinahe vergessene sexuell übertragbare Infektionskrankheit wieder auf dem Vormarsch zu sein.

Die Syphilis ist eine bakterielle, durch die Spirochätenart Treponema pallidum verursachte Erkrankung, die nur beim Menschen vorkommt und sexuell, durch Blut und intrauterin von der Mutter auf das Kind übertragbar ist. Sie verläuft typischerweise in drei Stadien: ein sogenannter Primäraffekt (ein meist schmerzloses Geschwür an der Eintrittsstelle) bildet sich wenige Tage bis Wochen nach der Infektion, im Sekundärstadium macht sich die Erkrankung durch Allgemeinsymptome und Hauterscheinungen bemerkbar, und im Tertiärstadium (Jahre nach der Erstinfektion) kann es zur Schädigung des Gehirns und der Blutgefäße kommen. Symptomfreie Phasen werden als Latenz bezeichnet. (…) Infektiös sind Personen im Primär- und Sekundärstadium sowie während der Frühlatenz (bis etwa ein Jahr nach der Infektion). Die Infektion kann durch Antibiotika geheilt werden; wiederholte Infektionen sind möglich (Infektionsepidemiologischen Jahrbuch des RKI, Seite 204).

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